Für die 63 Kilometer veranschlagte unser Guide 3 ½ Stunden. Mit
Zwischenstop am Kloster waren wir 7 Stunden unterwegs, und wir haben nicht so
lange für das Meditieren gebraucht. Die ersten 20 Kilometer fuhren wir in engen
Serpentinen auf 500 m hinab. Dort, wo der Teesta die natürliche Grenze zwischen
Darjeeling und Sikkim ist, beginnt das ehemalige Königreich von Sikkim.
Das ehemalige Königreich Sikkim grenzt im Norden an China undTibet, im
Westen an Nepal, im Süden an Indien und im Osten an das Königreich
Bhutan. Sikkim umfasst nur eine Fläche von 7.096 km² mit gut 600.000
Einwohnern. Es gilt seit dem Anschluss an Indien 1975 als ein Land im Land. Er
soll von unvergleichlicher Schönheit sein, denn die Ausblicke auf den nahen
Himalaya mit den vielen weißen Tempeln mit den bunt flatternden Gebetsfahnen
vor dem teifen Blau des Himmels sollen unbeschreiblich schön sein.
Leider präsentierte sich uns dieser Teil der Reise als ein regnerisch Grau
verhangener kalter Landstrich. Die Farben verblaßten, die Konturen verwischten
und die Kälte kroch in unseren Hosenbeinen hoch.
In alten Zeiten zerfiel der Himalaya-Raum in viele kleine Königreiche und
Fürstentümer im Schnittpunkt der mächtigen Grossreiche Indien und Tibet, mit
ihren uralten hinduistischen beziehungsweise buddhistischen Kulturen. Im Westen
kommt ein starker islamischer Einfluss dazu, während im Osten die animistischen
Stammeskulturen Südwestchinas vorherrschen. Bis weit in das 20. Jahrhundert
waren Sikkims Einwohner bis auf den reisenden König von äußeren Einflüssen
abgeschirmt. Die Lehre von bösen Geistern und eine animistische Religion
konnten sich lange halten.
Es lebten aber auch alte Traditionen, Handwerk und Lebensweise weiter. Die
geografische Lage sorgte aber auch für eine einzigartige Mixtur an Baustilen,
Traditionen, Lebensweisen und Künsten, die sich sonst nirgendwo auf der Welt
findet. Die Vielfalt ist für Sikkim einzigartig.
Wir nähern uns Gangtok von der gegenüberliegenden Talseite. Sofort fällt die
Zweiteilung auf. Auf der einen Seite klebt Gangtok mit seinen hohen Häusern am
Hang, auf der anderen Seite erstreckt sich das landwirtschaftliche Leben mit
sanft gewundenen Reisterrassen, Kardamom, Ingwer, Orangen, Apfelbäumen, Tee und Orchideen. DAb 2015 soll die
Wirtschaft auf organisch biologischen Anbau umgestellt werden.
Kulturen, Religionen, Traditionen und Brauchtum haben in Sikkim eine sehr große Bedeutung. Mystisch anmutend sind die Tänzer mit dämonischen Masken, begleitet von Trommeln, Trompeten und Tuben. Die Gemeinden bestehen aus den Lepchas, den Bhutias und den Nepalesen. Die Lepchas sind die Ureinwohner Sikkims. Die Menschen in Sikkim gelten als einfach, warmherzig, freundlich und sie haben eine besondere Heiterkeit. Dem Fremden erscheinen sie distanziert, fast devot, ruhig und zurückhaltend. Es wäre Teil der traditionellen Erziehung, besonders der weiter abgelegenen Stämme, dass sie früher dem König gehorchen mußten und niemals gelernt hätten, für ihre Meinung einzustehen. Ganz anders dagegen die Menschen in Darjeeling,
.
Gangtok ist die Hauptstadt Sikkims. Es liegt recht exponiert auf einem 1800 m hohen Berghang. Vom höchsten Punkt überschaut der kleine Palast und das Haus des ehemaligen Gouverneurs die Stadt. Dicht drängen stch 4 bis 6-stöckige Häuser aneinander. Der Baustil ähnelt tibetanischen Vorgaben. Es überwiegt die Farbe Grün. Die Straßen sind sauberer, aber staubig, das Verkehrsaufkommen enorm und überall lodern wieder wilde Feuer, an denen sich die Menschen aufwärmen. Es ist, wie wir erfahren, die einzige Heizung, denn Häuser mit Zentralheizung sind noch Zukunftsmodelle. Dementsprechend stinkt es allerorten nach verbranntem Diesel und Holz.
Gangtok ist die Hauptstadt Sikkims. Es liegt recht exponiert auf einem 1800 m hohen Berghang. Vom höchsten Punkt überschaut der kleine Palast und das Haus des ehemaligen Gouverneurs die Stadt. Dicht drängen stch 4 bis 6-stöckige Häuser aneinander. Der Baustil ähnelt tibetanischen Vorgaben. Es überwiegt die Farbe Grün. Die Straßen sind sauberer, aber staubig, das Verkehrsaufkommen enorm und überall lodern wieder wilde Feuer, an denen sich die Menschen aufwärmen. Es ist, wie wir erfahren, die einzige Heizung, denn Häuser mit Zentralheizung sind noch Zukunftsmodelle. Dementsprechend stinkt es allerorten nach verbranntem Diesel und Holz.
Was gibt es über Gangtok zu berichten? 1716 entstand es aus dem Bau einer
Einsiedelei. Bis zur Gründung des Enchey-Klosters im Jahre 1840 blieb Gangtok
eine kleine Ortschaft, wuchs aber schnell zu einem Zentrum für Pilger. Nach dem
Sieg der Briten über die Tibeter wurde die Stadt zu einer wichtigen Station
zwischen Tibet und Britisch-Indien. Fast alle Straßen und Telegrafenleitungen
entstanden in dieser Zeit.
1894 verlegte Thutob Namgyal, der
damalige König von Sikkim, die Hauptstadt von Sikkim von Tumlong nach Gangtok.
Ein großer Platz und eine Reihe von Regierungsgebäuden entstanden. 1947 wurde
Sikkim selbstständig. Der Handel florierte und die Stadt wuchs schnell.
Sehenswert sind natürlich die Klöster, das tibetanische Institut, und eine
autofreie Einkaufsstraße vor dem Motiv der Berge, wenn die zu sehen wären. Die
Einkaufsstraße ist beschaulich, ein bunter Mix aus Apotheken und kleineren
Geschäften. Immerhin sehen wir auch internationale Namen wie Panasonic, Puma
Nike, Vanheusen oder Hilfiger. Über den Ort verteilt sehen wir dann noch
weitere Brands, so dass der Eindruck entsteht, dass sich diese Stadt den
Anschluss an eine moderne Großstadt leistet.
Wir erleben die Stadt im Nebel bei gefühlten -5° Celsius. Nichts in dieser
Stadt ist geheizt. In Gebäuden stehen Fenster und Türen offen. Die Kälte währt
fort und die Sicht ist besch…
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