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Dienstag, 4. Februar 2014

Stay in Taj

 




 Der Link zum Taj Mahal






 Besucher aus Tibet







Nach dem gestrigen Ritt fanden wir uns heute wieder im Auto sitzend vor. Die 250 Kilometer fuhren wir nach Madness-Delhi in 3,5 Stunden über eine dreispurige Autobahn. Was wir nicht glauben wollten: sie war leer! Gebührenpflichtig so wie auch der Highway gestern, doch kein LKW störte und keine Kolonnen von Radfahren, Hochzeitskarren oder Taxirikschas.
Die Landschaft war wieder weitläufig, dunstig und landwirtschatlich genutzt. Es fiel uns die hpermoderne Architektur in den Ausläufern Delhis bis zum Formel-1 Circuit auf. Überall wird in die Höhe gebaut, stehen Betongerippe und halbfertige Wohnkomplexe, die für die Zukunft gebaut zu werden scheinen, um irgendwann belebt zu werden. 
Um 12.30 erreichten wir Agra, berühmt durch das Rote Fort und das Taj Mahal.Wir begannen mit dem Roten Fort. Unser Guide war in Eile, um sein Wissen loszuwerden. Dieser lustige Mann sprach mit mehreren Kartoffel im Mund. Wir verstanden ihn kaum. Aber hier die Geschichten:
Die Fort-Anlage hat einen symbolträchtigen halbmondförmigen Grundriss und ist von einer bis zu 21 Meter hohen Mauer umgeben, deren Umfang 2,4 Kilometer beträgt. Die Mauer besteht in ihrem Kern aus Ziegelstein und ist mit roten Sandsteinplatten verkleidet, daher auch „Rotes Fort“.
Der Bau des Forts wurde 1565 unter Akbar dem Großen, der die Hauptstadt von Delhi hierher verlegen ließ, aufgenommen und unter seinen beiden Nachfolgern, vor allem aber unter Shah Jahan, in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erweitert. Die Ummauerung war bereits 1571 abgeschlossen. Palastbauten wurden jedoch nicht errichtet, da Akbar bereits kurze Zeit später (1572) in Fatehpur Sikri eine neue Hauptstadt gründete, die er jedoch ebenfalls bald wieder aufgab, um in Lahore zu residieren. 
Während Akbar vorwiegend in rotem Sandstein aus Barauli in Rajasthan bauen ließ, bevorzugte Shah Jahan weißen Marmor mit Verzierungen aus Glas und Halbedelsteinen als Baumaterial. Im Inneren sehen wir diesen „Mix“. Der Marmor ist transparent und läßt das natürliche Sonnenlicht durchscheinen. Räume waren mit Blattgold bedeckten Verzierungen ausgelegt. Angeblich sollen spätere Invasoren allein aus dem kleinen Sommerpalast 14 kg Gold entwendet haben.
1648 wurde die Hauptstadt nach Delhi zurückverlegt, womit auch das Rote Fort wider an Bedeutung verlor. Nach seiner Machtergreifung 1658 stellte Aurangzeb seinen Vater Shah Jahan, den Erbauer des Taj Mahal,  im Roten Fort von Agra unter Hausarrest, wo dieser im Jahre 1666 auch starb. Er „bewohnte“ einen Erker mit dem Blick auf das Taj Mahal, dem Grabmal seiner unsterblichen Liebe.
Das bringt uns gleich zum Taj Mahal, das nur 1,2 km entfernt ist und durch die Galerie des Schlosses auf seiner einmaligen Lage sichtbar ist. Es liegt am Scheitel eines langsam fließenden Mäanders. Das eine symbolisiert die Form des islamistischen Halbmondes, das andere garantiert keine Erosion des Fundamentes. 20.000 Arbeiter schufen in 16 Jahren dieses einmalig schöne Grabmal in perfekter Symmetrie. Angeblich soll es eine 4.2 km lange Rampe gegeben haben, um die Steine in die Höhe der 56m Kuppel zu schaffen. Seine Architektur verschmilzt persische und indische Elemente. Die Baumaterialien dafür wurden aus Indien und anderen Teilen Asiens mit 1.000 Elefanten herangeschafft. 28 verschiedene Arten von Edelsteinen und Halbedelsteinen wurden in den Marmor eingesetzt.
Shah Jahan heiratete 1611 im Alter von 19 Jahren Mumtaz Mahals, eine tiefe und erfüllte Liebe. Mumtaz gebar in 19 Ehejahren 14 Kinder! Nach der Geburt des letzten Kindes 1631 starb Mumtaz. Auf ihrem Sterbebett mußte Jahan ihr schwöre, niemals wieder zu heiraten, ihr ein würdiges Grabmal zu  bauen und gut zu den Kindern zu sein.
Von dem Kindergeld, 32 Mio damalige Rupies, heute der Wert einer kleinen Einwohnerwohnung in Hamburg Blankenese, ließ  er ein Mausoleum bauen, das ihr würdig sei. Das lief so gut, dass er die gleiche Ausgabe in Schwarz für sich auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses Yamuna plante. Die Güte zu seinen Kindern wurde leider nicht belohnt. Er wurde von seinem Ältesten im Roten Fort weggesperrt, was Jahan ja selber früher noch umgestaltet hatte.

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