Kalimpong liegt auf einer Höhe von 1275 m. Für die 69 km brauchten eir 3 ½ Stunden.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Gegend abwechselnd von den
Königreichen Sikkim und Bhutan regiert. Durch den Vertrag von Sinchula (1865) erhielt
die British East India Company eine Lease auf dieses Gebiet. Zu dieser Zeit war Kalimpong nut ein Weiler
mit vier Familien. Nach dem Duar-Krieg 1864 wurde Kalimpong als Bergstation
durch die Briten ausgebaut. Sie diente als Erholungsort von den heißen
tiefergelegenen bebieten und vor allem Kalkutta. Die nahen Pässen Nathu La und Jelep
La verbanden Kalmipong mit der Seidenstraße. Ihnen kamen natürlich eine
Bedeutung im Handel Indiens nach Bhutan und Tibet zu.
Mit der Ankunft schottischer Missionare wurde mit dem Bau von Schulen begonnen.
Ähnlich wie in Kajuraho entwickelte sich dieses zu einem wichtigen
Geschäftszeig. Die Scottish University Mission Institution war dabei 1886 die
erste, gefolgt von der Kalimpong Girls High School. 1911 betrug die
Einwohnerzahl 7880.
Nach der indischen Unabhängigkeit 1947 wurde Kalimpong Teil von
Westbengalen, nachdem Bengalen in einen indischen und pakistanischen Teil
gespalten wurde. Durch die Annexion Tibets durch China 1959 flohen viele
buddhistischen Mönche in die Tempel von Kalimpong
Heute zählt Kalimpong 40.000 Einwohner. Die Stadt klebt an einem Hügelkamm,
an dessen Ende die katholische Kirche thront. Es überwiegen wieder 4 und
mehrstöckige Häuser in tibetischer Bauform. Es regnet, ist klamm und kalt.
Unser guide nimmt uns mit auf eine „sightseeing tour“, doch viel Sehenswertes
kommt nicht zusammen. Einzig das buddistische Kloster Zang Dhok Palri Phodang ist sehenswert. Um
15.30 beginnen die Mönche ihre Meditation, zu der auch Besucher zugelassen
sind.
Am Eingang zum Tempel schlägt ein Mönch einen Gong. Sofort öffnen sich die
Türen aus den gegenüberliegenden Unterkünften und die Mönche und Novizen in
ihren pupurfarbenen Roben strömen eilig herbei. Manche beenden noch rasch das
Telefonat auf dem Handy. Dann setzen sie sich im Schneidersitz an ihre Bänke
und holen die Texte hervor. Ein Vorleser liest den Text in einer monotonen
Sprechmelodie, die einen gewissen Rhythmus hat, der zwischendurch mit
Trommelschlägen untermalt wird. An bestimmten Stellen des Textes ist eine
instrumentale Begleitung vorgesehen wird, bei der einige Mönche in Clarinetten
und lange Blashörner stoßen und einen ohrenbetäubenden scheppernden Krach
erzeugen. Dann nimmt sofort der Vorleser seine Rezitieren wieder auf und gibt
erneut den Rhythmus vor. Das ganze dauert 45 Minuten.
Anscheinend hat das Beten geholfen, denn als wir den Tempel verlassen, reißt
der Himmel auf und läßt für einen kurzen Augenblick erahnen, was wir die letzte
Woche hätten erleben können. Aus den Tälen quellen dichte Wolken empor,
zerstieben an den Bergrücken und lösen sich auf. Vor den dunklen Regenwolken
hat sich ein Regenboben gebildet, der einmal das gesamte Kloster umspielt. Die
Farbkontraste des Weiss-Rot-Gold tritt jetzt besonders hervor. Das wären sie
gewesen, die Schätze Sikkims.
Auch die Mönche sind angsichts des Wetterschauspiels ganz aus dem Häuschen.
Einige klettern auf die Dächer ihere Unterkünfte, um mit ihren Galaxy notes
Bilder vom Regenbogen zu machen. Auf Einladung darf ich mit nach oben und bin
von der Aussicht auf das Kloster aber auch auf das andere Schauspiel
überwältigt. Die Mönche sind ausgelassen, einer interssiert sich für meine
Fotos und gibt mir seine emal Adresse für eine Kopie.
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