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Sonntag, 16. Februar 2014

Kalimpong: Dem Himmel so nah






Kalimpong liegt auf einer Höhe von 1275 m. Für die 69 km brauchten eir 3 ½ Stunden. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Gegend abwechselnd von den Königreichen Sikkim und Bhutan regiert. Durch den Vertrag von Sinchula (1865) erhielt die British East India Company eine Lease auf dieses Gebiet.  Zu dieser Zeit war Kalimpong nut ein Weiler mit vier Familien. Nach dem Duar-Krieg 1864 wurde Kalimpong als Bergstation durch die Briten ausgebaut. Sie diente als Erholungsort von den heißen tiefergelegenen bebieten und vor allem Kalkutta. Die nahen Pässen Nathu La und Jelep La verbanden Kalmipong mit der Seidenstraße. Ihnen kamen natürlich eine Bedeutung im Handel Indiens nach Bhutan und Tibet zu.
Mit der Ankunft schottischer Missionare wurde mit dem Bau von Schulen begonnen. Ähnlich wie in Kajuraho entwickelte sich dieses zu einem wichtigen Geschäftszeig. Die Scottish University Mission Institution war dabei 1886 die erste, gefolgt von der Kalimpong Girls High School. 1911 betrug die Einwohnerzahl 7880.
Nach der indischen Unabhängigkeit 1947 wurde Kalimpong Teil von Westbengalen, nachdem Bengalen in einen indischen und pakistanischen Teil gespalten wurde. Durch die Annexion Tibets durch China 1959 flohen viele buddhistischen Mönche in die Tempel von Kalimpong










Heute zählt Kalimpong 40.000 Einwohner. Die Stadt klebt an einem Hügelkamm, an dessen Ende die katholische Kirche thront. Es überwiegen wieder 4 und mehrstöckige Häuser in tibetischer Bauform. Es regnet, ist klamm und kalt. Unser guide nimmt uns mit auf eine „sightseeing tour“, doch viel Sehenswertes kommt nicht zusammen. Einzig das buddistische Kloster  Zang Dhok Palri Phodang ist sehenswert. Um 15.30 beginnen die Mönche ihre Meditation, zu der auch Besucher zugelassen sind.
Am Eingang zum Tempel schlägt ein Mönch einen Gong. Sofort öffnen sich die Türen aus den gegenüberliegenden Unterkünften und die Mönche und Novizen in ihren pupurfarbenen Roben strömen eilig herbei. Manche beenden noch rasch das Telefonat auf dem Handy. Dann setzen sie sich im Schneidersitz an ihre Bänke und holen die Texte hervor. Ein Vorleser liest den Text in einer monotonen Sprechmelodie, die einen gewissen Rhythmus hat, der zwischendurch mit Trommelschlägen untermalt wird. An bestimmten Stellen des Textes ist eine instrumentale Begleitung vorgesehen wird, bei der einige Mönche in Clarinetten und lange Blashörner stoßen und einen ohrenbetäubenden scheppernden Krach erzeugen. Dann nimmt sofort der Vorleser seine Rezitieren wieder auf und gibt erneut den Rhythmus vor. Das ganze dauert 45 Minuten.
Anscheinend hat das Beten geholfen, denn als wir den Tempel verlassen, reißt der Himmel auf und läßt für einen kurzen Augenblick erahnen, was wir die letzte Woche hätten erleben können. Aus den Tälen quellen dichte Wolken empor, zerstieben an den Bergrücken und lösen sich auf. Vor den dunklen Regenwolken hat sich ein Regenboben gebildet, der einmal das gesamte Kloster umspielt. Die Farbkontraste des Weiss-Rot-Gold tritt jetzt besonders hervor. Das wären sie gewesen, die Schätze Sikkims.
Auch die Mönche sind angsichts des Wetterschauspiels ganz aus dem Häuschen. Einige klettern auf die Dächer ihere Unterkünfte, um mit ihren Galaxy notes Bilder vom Regenbogen zu machen. Auf Einladung darf ich mit nach oben und bin von der Aussicht auf das Kloster aber auch auf das andere Schauspiel überwältigt. Die Mönche sind ausgelassen, einer interssiert sich für meine Fotos und gibt mir seine emal Adresse für eine Kopie. 

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