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Sonntag, 2. Februar 2014

Dharamsala: Zwischen Himmel und Stromausfall



Der Morgen startete mit einem emotionalen Moment. Wir statteten dem buddhistischen Kloster des Dalai Lama einen Besuch ab und ließen uns über die sehr wechselvolle Geschichte Tibets in dem angegliederten Museum informieren. Ich möchte es ganz objektiv beschreiben: Betrachtet man diese Menschen und das unsagbare Leid seit der chinesischen Besatzung, dem Genocid an 1,2 Mio Menschen und der weitestgehenden Zerstörung ihrer Kultur und Religion, faßt einen das bare Unverständnis gegenüber der Hilflosigkeit des Rests der Welt, diesem Treiben ein Ende zu setzen. Mittlerweile wurden 6 Mio Chinesen in Tibet zwangsangesiedelt, um die einheimische Bevölkerung mit 6 Mio Tibetern zu verdrängen. Sie werden Fremde in ihrem eigenen Land. Es gibt viele politische Aspekte, die diesen Rahmen sprengen würden. Doch eines ist gewiss: unsere eigene Geschichte wiederholt sich vielerorts, doch wird sie nur anders wahrgenommen.

Der Ort McLeod ist sehr überschaubar. Er hat einen zentralen Platz, von dem fingerförmig mehrere Gassen abgehen. Eng genug noch für die Autos, die ohne Rücksicht und laut hupend freie Fahrt fordern. Es geht gelegentlich an die Schmerzgrenze. Die Einheimischen nehmen keine Notiz mehr von dem Lärm und laufn stoisch weiter, doch uns versetzt es jedes Mal in Panik. Zudem folgt den Gefährten eine dichte Staubwolke, die sich nur schwer wieder legt. Nirgends, auch im eigentlichen Ort selber, ist man sicher.

Wir bummeln durch die Gassen. Die Verkaufsstände unter blauen Platikplanen bieten alles für den Touristen. Von Wollsocken über Handschuhe, Messingklimbim, Schmuck aus Halbedelsteinen, Klangschalen, Teppiche und Gemüse. Dazwischen dampfen die Töpfe mit allem, was man frittieren kann. Die Geschäfte sind kaum breiter als 2 Meter, ihre Farben verwittert, die Einrichtung spartanisch. Es hat Charme und paßt nur hierher. Die Menschen tragen überwiegend tibetische Gesichtszüge. Es kommt zu netten Begegnungen, zur Bitte um ein Foto (mit uns), und bedeutungsvollem Nicken dem Fremden aus Deutschland gegenüber (Ost oder West?).

Immer einmal wieder machen wir bei einem Kaffee Pause und freuen uns über das herrliche Panorama.
Zurück im Hotel brauchen wir einen langen Atem. Es gibt immer mal wieder kurz einen Stromausfall. So hoch hoben ist nicht nur die Luft knapp…  














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