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Freitag, 31. Januar 2014

Amritsa: Der Goldene Tempel




Der Harmandir Sahib, oder auch Goldener Tempel,  ist das höchste Heiligtum der Sikhs in Amritsar. Erbaut wurde er vom fünften Guru der Sikhs, Guru Arjun Dev, im 16. Jahrhundert und erhielt seine goldene Kuppel von Ranjit Singh im 19. Jahrhundert.

Der Tempel ist im sprichwörtlichen Sinne golden, denn er ist komplett mit Blattgold belegt. Er liegt auf einer Insel im sog. „Nektar-See, der Amrit Sarovar (von sanskrit amrit, „Nektar“; sarovar, „See“), malerisch umgeben von seiner trahlend weissen Palastanlage mit Rundbögen und Arkaden. 


Vermutlich war der Nektarsee schon lange vor der Gründung der Stadt ein heiliger Ort für rituelle Bäder.Er wurde von Ram Das erweitert und mit Treppen und Mauern eingefasst. Zudem ließ er vom Fluss Beas einen unterirdischen Kanal legen, der noch heute den Nektarsee (nach entsprechender Filterung) mit neuem Wasser versorgt. Dem Glauben der Sikhs zufolge kann, wer im heiligen Wasser badet oder davon trinkt, sein persönliches Karma verbessern oder seine Darmflora vergiften. Bei den derzeitigen Temperaturen um 8° C morgens ist es eine besondere Herausforderung, die nur von wenigen der täglich 100.000 Besuchern wahrgenommen wird. Wir sehen eigens dafür errichtete "Badehäuser", an denen zumindest die Männer öffentlich ihre Sachen ablegen. Die Ladies dagegen baden zwar auch, doch eher in einem dafür vorgesehenen Haus.


Zu allen vier Seiten sieht ma ein mit Türmchen besetztes Tor, was die Offenheit der Sikhs gegenüber allen Menschen und Religionen symbolisieren soll. Die Ehrfurcht vor ihrem Gott zeigt sich auch darin, dass die Anlage tiefer zu liegen scheint als die EIngangsebene. Aus dem Tempel dringen während der Tageszeit musikalisch unterlegte Verse aus dem Heiligen Buch. Diese Gesänge sind über Lautsprecher in der ganzen Tempelanlage zu hören und vermitteln eine schöne Stimmung.

Der Tempel ist 24/7 geöffnet und wird täglich von tausenden Pilgern, darunter nicht nur Sihks, besucht. Es ist ein buntes Bild. Frauen und Männer müssen ihren Kopf bedecken. Dafür werden für die Männer vor dem Eingang orangfarbene oder weiße "Mützen" verkauft. Ich knotete mir einen Schal ums Haupt, was auch akzeptiert wurde.Das Fortkommen dagegen war für uns Europäer schwierig. Alle 20 bis 30m wurden wir angesprochen, ob nich irgend jemand ein Photo mit uns machen könnte. Wir haben nei 25 aufgehört zu zählen. Aber immerhin wurden wir mit ehr viel Bedacht angesprochen, einige stellte sich und ihre Familie vor.

Nachts ist es den Pilgern für maximal drei Tage gestattet, unter den Arkaden und in angrenzenden Räumen zu schlafen. In einem benachbarten Gebäude wird für diese Zeitspanne auch einfaches Essen angeboten.. Die Besucher können ihr Karma auch dadurch verbessern, dass sie bei der Zubereitung der Mahlzeiten oder beim Abwasch helfen.Tee und Essen sind kostenlos. In der Halle vor dem Speisesaal im ersten Stock sitzen dann auch viele Gläubige und pulen Knoblauch und Zwiebeln, hacken Kokosnuss oder lesen Erbsen. Es richt nach Zwiebel und duftet nach Tee aus der offenen Teeküche, ein Tank, in den unablässig Tee aus dampfenden Milchkannen nachgegossen.

Die Anlage ist sehr gepflegt und wird täglich gewischt, im Tempelinneren sogar mit Milch.Sie ist damit sauberer als manches Hotel. Obwohl wir den halben Tag barfuß umherliefen, blieben unsere Fußsohlen "sauber". Dafür sorgen flache Wassergräben und nasse Matten, durch oder über die wir laufen müssen, um z.B: in den "Foodbereich" zu kommen. Apropos, es gab Ciapatti und Reis von Alublechen.

















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