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Mittwoch, 27. Januar 2016

Rohet Ghar: Liebenswertes Dorf


 Frauen vom Feld haben im Korb Zwiebeln mitgebracht

Macht Frauenfüße glücklich: Schumacher. Bitte beachte Farben und Stickereien.

 

 Der Mann von der Straße...

 Schulkinder posieren im Elternhaus. Die Mutter putzt das Gemüse.

 Verheiratete Frauen bedecken mit einem Schleier ihr Gesicht.


 Nach der Photosession: Die Straße wurde aufgemischt...

Montag, 25. Januar 2016

Narlai: Shiwa on the rocks

Der Shiwa Tempel am Fuß des bulligen Granitkegel sendet schon früh morgens seine Signale und Choräle.
"Frozen in time?" Das Dorf aus dem 17. Jahrhundert gilt als eines der am besten erhaltenen in Indien. Alte Architektur muss man suchen. Meistens sind es doch nur  Farmhäuschen. Im Dorf selbst ist rege Bautätigkeit wie nach einem verheerenden Erdbeben.

Mann vor einer Getreide- und Gewützmühle.

Kleinkind in der Krippe aus Tuch. Die Fliegen beachtet es nicht. Der fremde Besucher scheint interessanter.

Zwei Jungen auf dem Bettgestell ihres Hauses.

Familie vor einem Viehgatter.

Rajputin mit Modelpotential.

Bewohner füttert einen Affen, der am Fuß des Berges lebt. Gutes Karma...

Im Haus eines Rajputen. 
 Panorama über Narlai

Sonntag, 24. Januar 2016

Sardargarh: "One photo plesase!"

Mädchen balanciert in einer Schale knieend auf einem Seil.

One photo please. Leider war die Großmutter zu kurzsichtig, um das Resultat zu sehen.

Mädchen mit Karjal gerhamten Augen zum Sonnenschutz.

Zwei entspannte Damen vor ihrem dekorativ bemalten Hauseingang

Ältere schüchterne Dame mit goldenem Nasenring zur Befestigung des Schleiers.

Kinder vor einer Feuerstelle.

Die Großmutter des Hauses.

































Dienstag, 19. Januar 2016

Dungarpur: Zwischen den bunten Mauern der Singh



Dungarpur - Abseits der klassischen Reiseroute durch Rajasthan liegt ein kleines Juwel von unschätzbarem Wert. Es ist nicht die Stadt, die sich mit dem weißen Hindutempel an einer Uferprommenade erstreckt sondern die alte Festung, die auf den Hügelspitzen über Jahrhunderte den Fürsten von Dungabar diente. Der Ort selbst ist schnell erkundet. Eine Altstadt, die zwischen zwei Hügelketten eingeklemmt ist, die Uferprommenade, die an beiden Seiten von dicken Stadttoren eingerhamt ist, und jeweils dahinter eine Zeile mit Geschäften, die den üblichen Krims anbieten. Der See ist überschaubar. Still ruht er heute morgen und spiegelt die Shiloutte des Hindutempels, dessen Türme sich fast entlang der gesamten Prommenade erstrecken. Kormorane, Silberreiher und sogar Kingfischer sind auf der Jagd nach Fischen oder lauern im Schilf des flachen Ufers auf ihre Beute. Unüberhörbar ist das muntere Gezwitscher der Vögel in den Baumkronen.



Wir rumpeln mit unserem Guide über die wohl denkbar holprigste Geröllpiste zur alten Festung. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er die Anweisungen der entgegenkommenden Motorradfahrer verstanden hat, die er nach dem Weg gefragt hat, denn parallel bemerke ich auch eine ashaltierte Straße. so genießen wir etwas länger den Ausblick auf das trockene graurote Land mit seiner mühsamen Feldwirtschaft, die Zwiebeln, Knoblauch, Kohl und Bohnen hervorbringt. Die Häuser sind schlicht aber aus Ziegeln und in hellem Blau verputzt. Wir erreichen eine schmale einspurige Straße, die mit Schlaglöchern durchsetzt ist, die der Fahrer fluchend umfahren muss. Wir schlängeln uns eine Anhöhe empor und erreichen durch die Überreste eines Stadttores ein Tal mit eng bebauten Häusern. Etwas höher dann die alte Festung, d.h. die Überreste

Über die letzten 8 Jahrhunderten diente sie den Fürsten von Dungarpur als Wohn- und Verwaltungssitz. Über 7 Stockwerke zieht sich das "Wohnhaus", über die Jahrhunderte erweitert und aufgestockt. Der verbleichende gelbe Putz gibt langsam den Ziegel wieder her und setzt den Sandstein frei. Ein schmächtiger Torwächter begrüßt uns zurückhaltend. "No Englisch", bedeutet er uns mit lächelnder Mine. Mit einer Taschenlampe bewaffnet schreitet er voran hinein in die kühle Dunkelheit. Von hier aus erklimmen wir über schmale steile Stiegen und Treppenhäuser die alte Burg. Zielsicher geht der Guide voraus und deutet uns in dunkle Räume. Schnell öffnet er Vorhänge und Fensterläden, damit etwas Licht eine unglaubliche Farbenvielfalt beleuchtet. 






Kräftige Farben erstrahlen von Decken, Säulen und Wänden und lassen zwischen endlosen Mustern feine Reliefs und Szenen aus einer vergangenen Zeit auferstehen. Abgebildet wird alles, was zur Entstehungszeit Bedeutung hatte. Kriegsszenen mit Pferden, Bogenschützen und Elefanten, Zeremonien, Darstellungen der Herren Singh, Gottheiten und das normale Leben. Im 4. Stock, dem Harem, öffnet der Guide zwei Läden, die eine Maueröffnung verschließen. Jetzt kommt die Taschenlampe zum Einsatz, in deren Schein sämtliche Stellungen des Kamasutra dargestellt sind. Dezent zieht sich der Guide zurück und lässt den Betrachter respektvoll die Abbildungen betrachten. Sind überaus gut erhalten, und die Farben wirken noch kräftig. Das gilt auch für die übrigen Räume, in denen die dekorativen Wand und Deckenbemalungen zu sehen sind. Es ist fast, als betrete man nach Jahrhunderten die Grabkammer eines vergessenen Pharao. Dazu kommt, dass kein Tourist den Anblick stört, der mich in seiner Vielfalt überwältigt. Es gibt aber auch Zimmer mit Spiegelmosaiken und -fliesen. Es fehlt kein Stein, alles ist noch im Urzustand. Lediglich die Böden weisen Defekte auf, die aber mit Teppichen belegt sind.


Die Burg erinnert von außen an die Festung in Jodhpur, im Innern jedoch an den Palast in Udaipur. Doch an die Vielfalt und Schönheit dieser Darstellungen kommen beide nicht heran.





Noch ein Kleinod gibt es in Dungarpur: Der Wohnsitz des Maharanas Maharawal Udai Singhji-I  oder Udai Bilas Palace. Ursprünglich als eine Art monolithischer Palast gebaut, erhielt er später eine Erweiterung mit 3 Wohnflügeln, die ihn nun in einem Innenhof umschließen. Im See vorgelagert eine künstlich angelegt Insel mit einem Garten und dem früheren Gästehaus.

Maharawal Udai Singhji-I fing im 19. Jahrhundert an, diesen Palast mit dem hiesigen grünen Parva Stein zu bauen. Er wurde mit zahlreichen Marmorfresken im Rajputstil, Ballustraden und Balkonen. Säulen und "vergitterten" Fenstern ausgestattet. Seine Nachfolger dagegen waren sicherlich der Jagd zugetan, denn die Flure und Aufgänge schmücken unzählige Trophäen erlegter Tiger, Braun- und Kragenbären und die sämtliche afrikanische Großwildfauna vom Leoparden bis zum Büffel. Auch ein Autonarr fand sich darunter. In einer separaten Halle findet sich eine Sammlung alter Sportwagen. Kurioserweise diene sie einer Bar mit allerlei Memorabila aus der letzten Jahrhundertwende als ehrwürdige Kulisse.